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Wolfhagen, anno 1646, Merian Matthäus, 10x16 cm., Topographia H
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Wolfhagen, anno 1646, Merian Matthäus, 10x16 cm.,	 Topographia H
Wolfhagen, anno 1646, Merian Matthäus, 10x16 cm., Topographia Hassiae: Wolffhagen aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian Statt vnd Ampt in dem Niedern Fürstenthumb Hessen / nahend Landaw Burckhasungen / vnnd Freyenhagen / auff der Seiten der Statt Cassel / aber noch ziemblich weit von solcher / an einem Wasser gelegen / welches fürters / nach dem Cölnischen Stättlein Volkmarschen laufft / vnnd endlich oberhalb Warburg / im Paderbornischen / in der Diemal sich verleuert; daher Statt / vnd Ampt Wolffhagen zum Diemelstrohm billich gerechnet wird: Vnd ist allda vor Zeiten ein herrlich Gebäw gewesen; daselbst auch die alte Gemäwer der Weidelburg / eines auß der massen weyland hohen Berghauses / zu sehen. Es haben vor alten Zeiten in der Wolffhagischen Feldmarck sieben Dörfflein gelegen / welche sich vereinbaret / eine Statt zu bawen. In dem sie nun ohngefehr vmbs Jahr 1200. die Wildnuß / vnd Hagen / den sie zu solchem Baw erlesen / außzurotten angefangen / sollen sie daselbsten einen Wolff angetroffen / vnd derowegen ihrer Newen Statt den Namen Wolffhagen geben / aber doch mit diesem ihrem Baw / ehe sie die Statt gäntzlich befestigen können / 70. Jahr zugebracht / vnnd folgends ihre Nahrung insonderheit mit dem Hopffenbaw gesucht haben. Dz Schloß hatte seine besondere Vestung / vnnd Bezirck / wohnten in demselben / weiln es ein Gräntz-Hauß / nemblich in der Freyheit / etliche Einspänninger / die man Burgenses geheissen. Wann aber dieselbige den Burgern in der Statt in viel weg vberlästig / so hat ihnen den Burgern entlich Otho Landgraff zu Hessen Anno 1305. zu ihrer Befriedigung / ein Mawer vnd Thor / als starck sie dieselbe innerhalb 4. Wochen zurichten können / zubawen Erlaubnuß geben. Der Pfarrkirchen allhie Thurn hat / Anno 1303. biß ans vnderste Gewölbe / eine Witfraw / auß ihrem Vermögen / auffgeführt; das Chor aber ist An. 1420. erbawet worden. An. 1376. ist diese Statt / sampt ihrem Rathhauß / fast gar verbrunnen / vnd An. 1487. wieder auffgebawet worden. Sie hat in Vor-Jahren eine freye Müntz gehabt / also daß sie Dreyer / vnd Heller / so man zu derselben Zeit schwere Pfenninge / anjetzo aber Teichthörer nennet / gemüntzet hat. Vid. Dilich. pag. 167. seqq. part, 1. Chron. Hass. Die Statt ist auff einem ziemblichen Hügel erbawet / mit vielen Thürnen / vnd hohen Mauren / versehen; an sich selbst auch von feinen Gebäwen / vnd Gassen / sonderlich einen schönen / starcken / Kirchenthurn. Sie ist aber / vor andern / in dem nächsten Kriegswesen / deß Brants halber / vnglücklich gewesen / in dem fast kein Kriegsheer dahin kommen / daß Sie nicht solte angezündet worden seyn. Man hat zwar / zu vnterschiedenen malen / wider angefangen zu bauen; aber es ist alles auffs new angesteckt worden: daher diese Statt / gleich andern / sehr verwüstet gelegen / vnnd vmbs Jahr. 1647. neben der Kirchen / nicht viel mehr vbrigs gehabt. Es hat Herr LandGraff Moritz an dieser Statt einen ansehenlichen Schloßbaw angefangen; ist aber / wegen deß eingefalnen Kriegswesens / verblieben / auch theils auffgeführtes wider zerstört / vnd mehr nicht / als die Grundveste / vnnd etwas deß eussersten Gemäwers / vbrig blieben. Es ist sonst vmb Wolffhagen her / ein ziemblicher feiner / vnnd nottürfftiger Fruchtwachs; vnnd scheinet / vor diesem / weit Volckreicher / vnd besser / erbawet gewesen zu seyn; zumal man noch der Orthen viel merckzeichen von zerstörten Kirchen / vnnd Dörffern / siehet. Das Ampt Wolffhagen ist keiner sonderlichen grösse / doch ziemblichen einkommens: hat vngefehr zehen oder zwölff Dörffer / vnnd gräntzet mehrentheils an die Grafschafft Waldeck / dz Cöllnische / oder Volkmarsche Gebiet; wie auch an die von der Malspurg; welche sonderlich vnfern von der Statt Wolffhagen einen schönen Adelichen Sitz von steinen erbawet / Elmershausen / genant / haben. Das Lager dieses Ampts / ist nicht vbermässig Bergicht / oder voller Gehöltz; daher gar wenig / oder kleine Wildbahne dieses Orts ist; hat aber feine Teiche / vnd ForellenBäche. In diesem [147] Ampt / an der Waldeckischen Gräntze / ligt / auff einem spitzigen Berge / das alte / feste / nunmehr aber zerstörte Schloß Weidelsberg / von / vnd vmb welches / vor der Zeit / schwere Krieg / vnd Landes Verwüstungen / geführet worden seyn. Ist vorhin Waldeckisch gewesen / massen man dann auch den mehrern theil solcher Graffschafft Waldeck darauff vbersehen kan.
Wolfhagen, anno 1646, Merian Matthäus, 10x16 cm.,	 Topographia H by Merian Matthäus, 1593-1650
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