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Alterthümer, Inschriften und Volkssagen der Stadt Rotenburg...,
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Alterthümer, Inschriften und Volkssagen der Stadt Rotenburg...,
Alterthümer, Inschriften und Volkssagen der Stadt Rotenburg..., Bensen, 1841, HOFBIBLIOTHEK WITTELSBACH Bensen, Dr. Heinrich Wilhelm. Alterthümer, Inschriften und Volkssagen der Stadt Rotenburg ob der Tauber. Ansbach, Verlag Carl Brügel, 1841. Orig.-Broschur, kl.-8°, 106 S. HIER MIT PROMINENTER PROVENIENZ: HOFBIBLIOTHEK WITTELSBACH Bensen: Heinrich Wilhelm B., geb. am 12. September 1798, † am 10. Januar 1863. Der Sohn des Professors der Rechte und der Cameralwissenschaften zuerst in Erlangen, später in Würzburg, Dr. Daniel Bensen, vollendete B. frühe seine gelehrten Studien und wurde bereits in seinem 19. Jahre als Studienlehrer in Erlangen angestellt. Diese so begonnene Laufbahn in seinem Geburtslande vertauschte er aber bald mit Stellungen an auswärtigen Anstalten, wie z. B. am Pädagogium zu Schnepfenthal, kehrte aber nach einiger Zeit nach Baiern zurück und wurde im Jahre 1822 an das Progymnasium zu Rothenburg an der Tauber berufen, dessen Subrector er später zugleich geworden ist. In dieser Stellung hat er die ganze noch übrige, fast vier Jahrzehnte umfassende Zeit seines Lebens zugebracht und in ihr hat er die schriftstellerische Thätigkeit entwickelt, die seinen Namen der Nachwelt überliefert. Seine litterarischen Arbeiten sind geschichtlicher Natur. Unter ihnen sollen hier diejenigen hervorgehoben werden, die einen bleibenden Werth haben, nämlich die „Historischen Untersuchungen über die ehemalige Reichsstadt Rotenburg“ [342] (Nürnberg 1837) und die „Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken“ (Erlangen 1840). Das erstgenannte Werk hat das unverkennbare Verdienst, die Geschichte der ehemaligen Reichsstadt im Mittelalter mittels urkundlichem Material in ihren wesentlichen Momenten einsichtiger und gründlicher, als es bisher geschehen war, zu behandeln und sichere neue Ergebnisse zu gewinnen, obwol nach mehr als einer Seite der verwickelten Verhältnisse das letzte Wort damit nicht gesprochen ist und auch der urkundliche Stoff keineswegs erschöpft war. Ein ähnliches gilt von der an zweiter Stelle genannten Schrift über den Bauernkrieg in Ostfranken. Die Behandlung der verschiedenen auftretenden aufrührerischen Gruppen ist keine gleichmäßige; doch ist die Arbeit mit Fleiß durchgeführt und auch weniger bekannter Quellenstoff zugezogen; erschöpfend aber ist die Darstellung nicht. Auch die zur Sprache kommenden Principienfragen, wie z. B. den Ursprung der in Rede stehenden Bewegung, vermöchten wir so wenig geschichtlich-correct als die Ansprüche auf künstlerische Gestaltung des Stoffes gelungen zu nennen. Das letzte umfassendere Werk Bensen’s war „Das Verhängniß Magdeburgs“ (Schaffhausen 1858). Es hat ihm den Verdacht katholisirender Neigungen zugezogen, die mit seiner unleugbaren Verstimmung über seine vermeinte Zurücksetzung und fortgesetzte untergeordnete Stellung u. dgl. in Zusammenhang gebracht wurden. Wenn jener Verdruß aber nicht ganz unbegründet war, zum förmlichen Uebertritt zum Katholicismus hat sich B. ausgemachter Maßen niemals entschlossen. Das erwähnte Werk, das insbesondere auch mit künstlerischen Ansprüchen auftritt, bestätigt allerdings, daß B. seine ursprüngliche objective Anschauung nicht mehr festzuhalten vermochte, und kann innerhalb einer bestimmten Beschränkung als eine Tendenzschrift bezeichnet werden. Die wissenschaftliche Bedeutung desselben ist aber, davon abgesehen, trotz des genommenen Anlaufes gering; es ist mehr nur ein, wenn auch selbständiges Zusammenfassen der älteren Forschungen. Im Jahre 1847 hat B. eine Schrift herausgegeben, welche die damals bereits auf der Tagesordnuung stehende sociale Frage behandelt: „Die Proletarier. Eine historische Denkschrift“. B. verfolgt hier seinen Gegenstand durch die verschiedenen Epochen der Geschichte bis zur Gegenwart herab. Das Buch soll in England eine günstige Beurtheilung gefunden haben; B. war aber gerade hier am wenigsten auf seinem Felde, denn es stand ihm eine unbestreitbare Neigung zum Doctrinarismus hemmend im Wege, die selbst seiner historischen Beurtheilungsweise nachtheilig geworden ist. – Von Anerkennungen, die B. etwa als Entschädigung für seine Anstrengungen betrachtet haben mag, möge zum Schlusse seine im Jahre 1848 erfolgte Wahl zum auswärtigen Mitgliede der Akademie der Wissenschaften in München erwähnt werden. Größere litterarische Entwürfe, denen er am Ende doch nicht gewachsen gewesen wäre, hat er unausgeführt in das Grab mitgenommen. Quelle: ADB
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